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Fakten zur Sperre der Traunbrücke

19. April 2016

Fakten zur Sperre der Traunbrücke

Weite Teile der Bevölkerung waren von der raschen Sperre der Traunbrücke überrascht und stellten daher in den letzten Tagen zahlreiche Fragen an die VertreterInnen der SPÖ. Diese Fragen wollen wir in der EbenseerIn nochmals aufgreifen und beantworten.

Warum musste die Traunbrücke über Nacht ohne Vorankündigung gesperrt werden?

Die gesetzlichen Routineuntersuchungen aller Brücken wurden im Mai 2015 von der Firma KMP aus Linz durchgeführt. Bürgermeister Siller beauftragte das Ziviltechnikbüro in Folge mit der Ausarbeitung eines Sanierungskonzeptes nach Prioritäten gereiht. Erst bei noch genauerer Betrachtung stellten die Zivilingenieure fest, dass die Mängel bei der Traunbrücke aufgrund ihrer besonderen Bauweise nicht zu reparieren sind und die Brücke als Einsturzgefährdet einzustufen ist. Bei einer eilig einberufenen Krisensitzung wurde dies den Gemeindeverantwortlichen dargelegt und die Brücke nur eine Stunde später für alle Verkehrsteilnehmer gesperrt.

Was ist das Besondere an der Bauweise der Traunbrücke?

Die Traunbrücke wurde 1954 eröffnet und war die erste Spannbetonbrücke Österreichs. Die Ingenieure standen damals vor der Herausforderung die Durchflussmenge der Traun im Hochwasserfall zu erhöhen. Die Brücke wurde daher extrem schmal und ohne Mittelpfleiler ausgeführt. Sie gilt bis heute als Pionierleistung unter den Brückenbauern und wurde daher auch lange Zeit im technischen Museum in Wien ausgestellt. Die heutigen technischen Normen würden den Bau in dieser Form jedoch nicht mehr erlauben. Da vor allem die Bewehrungspläne nicht mehr vorhanden sind ist eine Sanierung nur schwer möglich.

Warum ist die Traunbrücke akut einsturzgefährdet?

Die Überprüfung ergab, dass von einem rostigen Brückenlager aus Risse im Beton vorhanden sind. Die Brücke droht daher vom Lager zu rutschen und zwischen den beiden Brückenköpfen einzustürzen. Da nicht genau bekannt ist wie die Spanneisen und die restliche Bewehrung in der Brücke ausgeführt wurde ist auch ein Eingriff bei einer Sanierung höchst gefährlich. Das Austauschen des Mittelteiles zwischen den beiden Brückenköpfen würde mehr als 70 Prozent eines Neubaus kosten und die Lebensdauer lediglich um 20 Jahre erhöhen. Von den Experten des Landes wurde von dieser Variante daher ebenfalls abgeraten. Die Tatsache, dass die Saline viele Jahrzehnte unmittelbar neben der Traunbrücke war, dürfte der Lebensdauer der Brücke ebenfalls nicht dienlich gewesen sein.

Warum errichtet das Bundesheer keine Pionierbrücke?

Hier gibt es vor allem zwei Probleme. Zum einen ist die Spannweite der Brücke mehr als 70 Meter und vor allem muss auf die Durchflussmenge im Hochwasserfall geachtet werden. Dies kann jedoch bei der Anbringung einer Pionierbrücke nicht gewährleistet werden, da diese nicht in einem Bogen gespannt werden kann. Eine Behelfsbrücke, die im Hochwasserfall nicht standhält würde im schlimmsten Fall sogar die beiden unterliegenden Brücken zum Einsturz bringen.

Warum dauert der Neubau einer Brücke bis zu drei Jahre?

Alleine die zahlreichen Genehmigungsverfahren für einen Brückenbau benötigen mindestens ein Jahr. Zieht man die Planungs- und Bauarbeiten hinzu, so sprechen die Experten von einer Errichtungszeit von 2 bis 3 Jahren.

Warum wird die Eisenbahnbrücke nicht einfach für Fußgänger freigegeben?

Um dies zu ermöglichen müsste der Weg verbreitert werden. Dies bedeutet einen erheblichen Eingriff in die Statik der Eisenbahnbrücke. Erste Kostenschätzungen hierfür belaufen sich auf ca. 300.000 Euro. Die Gemeinde würde hier auch in Folge die Haftung für Folgekosten aufgrund des statischen Eingriffes übernehmen müssen. Die von vielen geforderte einfache Anbringung einer Absperrung zu den Eisenbahnschienen entspricht nicht den gesetzlichen Normen.

Warum wird nicht einfach eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer neu errichtet?

Diese Variante wurde schon bei den Planungen zum neuen Altenheim verfolgt aufgrund der hohen Kosten jedoch nicht verwirklicht. Durch die Spannweite von über 70 Metern kostet diese Brücke rund 800.000 Euro. Für die Gemeinde sind diese Kosten ohne Unterstützung des Landes nicht zu bewältigen. In weiterer Folge wird aber versucht werden diese Variante gemeinsam mit dem Land zu verhandeln.

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